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Außenansicht Kloster Brunnen. Foto: Klaus Baulmann.

Von den Kapunzinern bis heute

Sundern: Kloster Brunnen

1705 ließ sich der Einsiedler Johannes Fölling aus Werl bei einer Heilquelle in der Waldeinsamkeit der Homert nieder, in der Nähe des Ortes Brenschede gelegen, der heute zu der Stadt Sundern im Sauerland gehört. Aus Werl brachte er eine Kopie der Werler Madonna aus Lindenholz mit (vermutlich von 1700), die noch heute zur Klosterkirche gehört. An der Heilquelle errichteten die Landbesitzer der umliegenden Orte einen Badebetrieb. 1722 übernahm die Kölner Provinz des Kapuzinerordens (OFMCap) die Einsiedelei am Brenscheder Brunnen als Klosterresidenz. So erklärt sich der Name „Kloster Brunnen“.

Ideale einsame Lage und weitgehende Einfachheit

Der Orden der Kapuziner hat sich aus dem Franziskanerorden heraus entwickelt. Den ersten Kapuzinern ging es darum, das Gebetsleben und die Armutspraxis zu erneuern. Die Bewegung hatte einen Zug ins Eremitische, so wurden Niederlassungen außerhalb der Stadt gegründet. Die einsame Lage am Brenscheder Brunnen kam dem entgegen. Nach dem Bau des Klostergebäudes 1729 wurde 1748 die Klosterkirche unter dem Doppel-Patrozinium von Johannes dem Täufer und Fidelis von Sigmaringen geweiht. Der Kölner Kurfürst-Erzbischof Clemens August von Bayern (1700-1761) förderte als Landesherr den Bau der Kirche. Die vollständig erhaltene barocke Innenausstattung in der ansonsten von kapuzinischer Einfachheit geprägten Kirche erfolgte in Anlehnung an Pläne von Johann Conrad Schlaun (1695-1773) nach römischen Vorbildern. Das Hochaltarbild von Johann Anton Koppers (1707-1762) zeigt die „Taufe Jesu im Jordan“.

Vor und nach der Säkularisation

Bis zur Aufhebung des Klosters 1834 im Zuge der Säkularisation lebten regelmäßig bis zu sieben Patres und Laienbrüder der Kapuziner im Kloster. Sie übernahmen die geistliche Betreuung der Badegäste, die nun nicht mehr den weiten Weg nach Stockum in die Sonntagsmesse gehen mussten, denn Stockum war die damals zuständige Pfarrgemeinde. Heute gehört die Pfarrvikarie Kloster Brunnen zum Pastoralen Raum Sundern. Die Gemeindemitglieder wohnen größtenteils in Brenschede und Röhrenspring.

Ende der Schule und Verpachtung der Klostergebäude

1968 endete die noch von den Kapuzinern gegründete Schule, die 1833 kurz vor der Klosterauflösung 52 Schulkinder hatte. 1975 wurde das ehemalige Klostergebäude an den Thomas-Morus-Kreis e. V. Paderborn verpachtet. Er nutzt es als Diözesanzentrum für die Katholische Junge Gemeinde. Das Haus kann auch von Gruppen gemietet werden.

Heutiges Fortleben der Praxis

Die Kapuziner sind aus dem Kloster Brunnen verschwunden. Der Kapuzinerpater Joachim Wrede OFMCap hat jedoch ganz in der Nähe in Schliprüthen die Einsiedelei St. Franziskus gegründet. Er möchte die im Westen verlorengegangene Praxis kontemplativen Betens wieder ins Bewusstsein rufen. So schließt sich der Kreis zu den ersten Kapuzinern.

Anfahrt

Adresse:

Kloster Brunnen
59846 Sundern

ÖPNV:

Es besteht keine Anbindung an den ÖPNV.

Kontakt:

Elisabeth Baulmann
Tel.: 02933 2602
eukbaulmann@t-online.de
www.freundeskreis-kloster-brunnen.de

Öffnungszeiten

Mehr Informationen auf der Homepage

Eintritt

Der Eintritt ist kostenfrei.