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Außenansicht des rekonstruierten Doppelkreuzgang. Foto: Archiv Heimatverein Asbeck e.V.

Vom Doppelkloster zum „freiweltlichen adligen Damenstift“

Legden-Asbeck: Stift Asbeck

Das adlige Damenstift in Asbeck geht auf eine Gründung des Münsteraner Bischofs Werner von Steußlingen (1132-1151) zurück. Er gründete an der damals bereits bestehenden Kirche ein Doppelkloster. Als Förderer und Freund Norbert von Xanten (Gründer des Prämonstratenserordens) richtete Bischof Werner das Asbecker Kloster nach der Lebensweise des Prämonstratenserordens aus. Es bestand als Doppelkloster bis 1173.

Errichtung der Klosteranlage

Während der Amtszeit Bischof Hermanns II. von Katzenellenbogen (1173-1203) wurden die Klosteranlagen errichtet. Nach dessen Anweisung sollten bis zur Vollendung des Klosterkomplexes nicht mehr als 40 Damen den Stift bewohnen. Ab 1173 wurde das Kloster ausschließlich von Kanonissen bewohnt. Spätestens seit diesem Jahr war die St.-Brigida-Pfarrei in Legden dem Stift inkorporiert, womit das Recht erworben wurde sowohl in Asbeck als auch in Legden die Pfarrstellen zu besetzen.

Schutz des Bischofs und Augustiner

Die Herren von Wettringen besaßen bis 1174 die Vogtei, die dann ab 1179 auf die Edlen von Steinfurt überging. 1282 gelang es dem Stift, die Vogteirechte selbst zu erwerben. Das Stift stand zukünftig unter dem Schutz des Bischofs. Für dieses Jahr ist zudem eine Zugehörigkeit des Asbecker Klosters zum Augustinerorden nachgewiesen. Im Jahre 1480 wurde dem Konvent dann von Seiten des Papstes eine Änderung der Kleiderordnung gestattet. Auch der Titel der Konventsleiterin „Priorissa“ änderte sich in »Decanissa«. 1481 wurde dem Dechant von Oldenzaal, Johann Dowschlagers, die Aufgabe zugewiesen, zukünftig als Kommissar für die Prüfung und Bestätigung der Äbtissinenwahl zu fungieren.

Freiweltliches Damenstift – es blieb katholisch

1523 wird die Einrichtung zum ersten Mal als „freiweltliches adliges Damenstift“ bezeichnet. Der Bischof von Münster erlaubte den Stiftsdamen zehn Jahre später anstelle der üblichen weißen Kleidung weltliche Kleidung zu tragen. Bei einer Visitation des Stifts im Jahre 1573 konnte die Äbtissin zu Protokoll geben, dass alle Stiftsdamen sowie der Kaplan katholisch seien. Ein Wechsel der Konfession hatte im Asbecker Stift nicht stattgefunden. Die Einrichtung wurde 1597 als »freies wohladeliges Stift« bezeichnet. Die Visitation des Jahres 1616 zeigte, dass die Damen nach der Augustinerregel lebten, jedoch keine Gelübde ablegten und jederzeit aus dem Stift austreten konnten. 1785 betrug die Zahl der Präbenden 16.

Auflösung und neuer Besitzer

Am 4. Februar 1805 wurde das Damenstift aufgehoben. Es lebten neben der Äbtissin weitere zehn Damen im Stift. Das Stift ging in das Eigentum des Wildgrafen zu Salm-Grumbach, dem späteren Fürsten zu Salm Horstmar über.

Angebote

Anfahrt

Adresse:

Stiftsstraße 20
48739 Legden-Asbeck

ÖPNV:

Vom Bahnhof Legden mit Bus B1 bis Haltestelle Asbeck (Kr BOR), Volksbank.

Kontakt:

Dormitorium und Stiftsmuseum Asbeck
Bernhard Laukötter
Tel.: 02566 972508
Mobil: 0170 6504971
mail@domain.com
www.heimatverein-asbeck.de

Öffnungszeiten

Mitte April - Mitte Oktober
Sa, So und feiertags
14:30 Uhr - 17:30 Uhr

Gruppen auch außerhalb der Öffnungszeiten und der Saison nach Vereinbarung

Die Kirche ist ganztägig geöffnet

Eintritt

Der Eintritt ist kostenfrei.

Führungen Stift und Stiftsdorf Asbeck sowie Vortrag auf Anfrage bis zu 25 Personen 45 € + 1 € pro Teilnehmer:in

Gastronomie

Gastronomisches Angebot in unmittelbarer Nähe der Klosteranlage vorhanden.